Wie arbeitet ein automatisches Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS)?
Grundsätzlich gibt es zwei Typen: Eines mit Sensoren in den Felgen und eines ohne. Das erste, direkt messende System hat den Nachteil, dass alle neuen Felgen mit batteriebetrieben Sensoren ausgerüstet sein müssen bzw. nachgerüstet werden müssen, was einen regemäßigen Batteriewechsel einschließt. Der Vorteil ist jedoch eine sehr schnelle Meldung auch bei schleichendem Druckverlust.
Das zweite, indirekt messende System nutzt zumeist die Sensorik des Antiblockiersystems (ABS), die ohnehin die Drehzahl jedes Reifens überwacht. Verliert nun ein Reifen Luft, ändert sich (durch den leicht veränderten Umfang) auch dessen Drehzahl und das System gibt eine Meldung ab. Von Vorteil ist hier, dass bei der Umrüstung von Rädern keine zusätzlichen Kosten entstehen. Der Nachteil ist die etwas langsamere Meldung von Druckverlusten und dass du dem System (meist durch einen einzigen Knopfdruck) mitteilen musst, wenn du Felgen mit einer anderen Größe verwendest, z.B. beim Wechsel von Sommer auf Winterreifen. Nähere Auskünfte findest du auch hier.
Warum du trotz RDKS den Druck im Auge behalten musst
Automatische Systeme haben eine wichtige Funktion, vor allem in punkto Sicherheit. So platzen immer wieder Reifen, weil sie sich durch fehlenden Druck stark erhitzen und das Material weich wird. Das kann so weit gehen, dass Reifen bei hohen Geschwindigkeiten während der Fahrt zu brennen anfangen können (!)
Merke dir deshalb: Zu wenig Druck schadet dem Reifen wesentlich mehr als zu viel Druck!
- Die Temperatur der Reifen: Der Reifendruck als physikalische Größe unterliegt natürlich dem Einfluss der Temperatur. So hat ein erhitzter Reifen mehr Druck als ein kühler, weil sich die Luft im Reifen ausdehnt. Wenn du also den Druck eines von der Sonne stark erwärmten Reifens misst, so kann er dir als (geringfügig) zu hoch angezeigt werden.
- Die Beladung des Fahrzeugs: Vielleicht kennst du das noch aus Kindertagen, wenn du jemanden auf dem Gepäckträger deines Fahrrades mitgenommen hast: Der Reifen wurde oft gefährlich platt, und manchmal fuhr man fast schon auf der Felge. Dieser Effekt tritt natürlich auch beim Auto auf, wenn es beladen wird. Du kannst dir sicher vorstellen, dass es einen Unterschied macht, ob nur eine Person von vielleicht 75 kg auf dem Fahrersitzt sitzt oder ob sich vielleicht fünf Personen zu je 100 kg plus fünf Bierkästen im Kofferraum befinden. Auch bei Anhängern, die das Gewicht auf die hinteren Reifen erhöhen, trifft das zu. In diesen Fällen musst du den Druck der Reifen erhöhen.
- Der Werkstoff der Felgen (Stahl/Leichtmetall) ??? Der Werkstoff der Felgen muss beim Kontrollieren des Reifendrucks nicht beachtet werden, denn er spielt keine Rolle.
- Der Reifentyp: Wenn du von den Standardreifen deines Fahrzeugs abweichen willst, weil du z.B. breitere Reifen fahren möchtest, dann solltest du unbedingt in die Drucktabellen der jeweiligen Hersteller schauen. Teilweise können breitere Reifen mit weniger Druck gefahren werden, was den Komfort erhöht. Teilweise benötigen diese Reifen aber auch etwas mehr Druck und ziehen sich sonst Schäden zu.
Welcher Druck ist für meinen Wagen der richtige?
Welcher Luftdruck bei normaler Zuladung und bei maximaler Zuladung für deinen Wagen der richtige ist, gibt dir der Hersteller auf einem Aufkleber oder einer Plakette an, die du entweder an der B‑Säule bei geöffneter Fahrertür (teilweise auch auf Kniehöhe), im Handschuhfach oder in der Innenseite des Tankverschlusses findest. Natürlich kannst du die Werte auch im Internet erfahren.
Wenn du das Gefühl hast, ein Reifen habe zu wenig Druck, kannst du das auch mit kleinen mobilen Geräten kontrollieren, die es ab ca. 6 Euro online gibt.
So, dann wünschen wir dir allzeit gute Fahrt und keine Reifenpannen!