Tipps für ener­gie­spa­ren­des Autofahren

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Die Preise für Super und Diesel sind in der letzten Zeit enorm gestiegen und ein Blick auf die Anzeigetafel der Tankstelle stößt einem bitter auf. Der Eindruck, dass man jedes Mal beim Tanken mehr bezahlen muss, täuscht nicht. Das Jahr 2022 gilt als Spitzenreiter in Sachen Spritpreis. Das Auto stehen zu lassen ist jedoch nicht immer eine Option. Umso relevanter wird der Begriff des energiesparenden Fahrens. Was sich genau hinter diesem Begriff verbirgt und was für energiesparendes Fahren wichtig ist, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist ener­gie­spa­ren­des Fahren?

Unter ener­gie­spa­ren­dem Fah­ren ver­steht man eine Fahr­wei­se, die das Ziel hat den  Ener­gie­ver­brauch auf der zurück­ge­leg­ten Stre­cke zu redu­zie­ren. Ein­fach gesagt, ver­sucht man durch sei­ne Fahr­wei­se sei­nen Kraft­stoff­ver­brauch zu redu­zie­ren, da die­ser nicht nur abhän­gig vom jewei­li­gen Kraft­fahr­zeug, son­dern eben auch von der Fahr­wei­se ist. Laut ADAC kannst du mit ener­gie­spa­ren­dem Fah­ren bis zu 20% Kraft­stoff spa­ren. Was dafür wich­tig ist, stel­len wir dir jetzt vor:

Unse­re Tipps für sprit­spa­ren­des Fahren:

Vor­aus­schau­end fahren

Wer sieht, dass sich in eini­ger Ent­fer­nung eine rote Ampel oder eine Kreu­zung nähert, tut gut dar­an die letz­ten hun­dert Meter her­an­zu­ho­len statt wei­ter Gas zu geben und dann abrupt abzu­brem­sen. Dar­über hin­aus ist es sinn­voll, die Motor­brems­wir­kung so lan­ge wie mög­lich zu nut­zen. Bei vie­len Autos kann man auf die­se Wei­se eini­ges spa­ren, da sie mit einer Schub­ab­schal­tung aus­ge­stat­tet sind, wel­che die Kraft­stoff­zu­fuhr wäh­rend­des­sen absperrt.

Wer vor­aus­schau­end fah­ren möch­te, soll­te also an Kreu­zun­gen oder Orts­ein­gän­ge her­an­rol­len und den Gang ein­ge­legt las­sen, bzw. für das Nut­zen der Motor­brem­se her­un­ter schal­ten. Zum vor­aus­schau­en­den Fah­ren zählt auch, dass man sich an der  Richt­ge­schwin­dig­keit ori­en­tiert. Eine an den Ver­kehrs­fluss ange­pass­te und im Opti­mal­fall mög­lichst kon­stan­te Geschwin­dig­keit kann zum ener­gie­spa­ren­den Fah­ren bei­tra­gen, da häu­fi­ges Beschleu­ni­gen und Brem­sen Ener­gie kostet. 

Sprit Spa­ren mit Automatik-Getriebe

Auch Fahr­zeu­ge mit Auto­ma­tik statt Schalt­ge­trie­be kön­nen spar­sa­mer gefah­ren wer­den: Es wird emp­foh­len, das Gas­pe­dal nicht stark durch­zu­tre­ten, um hohe Dreh­zah­len zu ver­mei­den. Der soge­nann­te Kick-Down, bei dem das Gas­pe­dal voll­stän­dig durch­ge­tre­ten wird, soll­te nur in Situa­tio­nen ver­wen­det wer­den, in denen es unbe­dingt erfor­der­lich ist, wie bei­spiels­wei­se beim Über­ho­len. Gene­rell kann der Kraft­stoff­ver­brauch durch eine kor­rek­te Nut­zung des Gas­pe­dals beein­flusst wer­den. Durch leich­tes Ver­rin­gern des Drucks auf das Gas­pe­dal bei bestimm­ten Dreh­zah­len schal­tet die Auto­ma­tik schnel­ler in den nächs­ten Gang.

Unnö­ti­ge Ver­brau­cher ausschalten

Ganz ähn­lich wie bei uns im Haus­halt ergibt es auch im Auto Sinn Ver­brau­cher aus­zu­schal­ten, wenn man sie gera­de nicht benö­tigt. Dazu zäh­len bei­spiels­wei­se Sitz­hei­zun­gen, Kli­ma­an­la­gen, Belüf­ter oder Beleuch­tung. Die elek­tri­sche Ener­gie, die die­se Ver­brau­cher benö­ti­gen, wird näm­lich von der Licht­ma­schi­ne, (einem durch den Ver­bren­nungs­mo­tor ange­trie­be­nen Gene­ra­tor) bereit­ge­stellt, so dass bei Nut­zung ein Mehr­ver­brauch ent­steht. Wie hoch der Mehr­ver­brauch aus­fällt, ist abhän­gig von der Ein­satz­dau­er. So erhöht bei­spiels­wei­se die Stand­hei­zung die­sen um etwa 0,2 bis 0,5 Liter pro Stunde.

Es lohnt sich also, die Ver­brau­cher aus­zu­schal­ten, sobald sie nicht mehr benö­tigt werden.

Höchst­ge­schwin­dig­keit vermeiden

Je höher die Dreh­zahl des Motors, des­to höher ist der Ver­brauch an Kraft­stoff. Auch der Luft­wi­der­stand spielt dabei eine gro­ße Rol­le, denn bei höhe­rer Geschwin­dig­keit steigt der Luft­wi­der­stand und der Motor muss sich mehr arbei­ten. Die Fol­ge: der Ver­brauch steigt. Die Geschwin­dig­keit ist somit ent­schei­dend für den Kraft­stoff­ver­brauch und es emp­fiehlt sich, von sehr hohen Geschwin­dig­kei­ten abzu­se­hen, wenn man kraft­stoff­spa­rend fah­ren möch­te. Beson­ders auf der Auto­bahn ist dies sinn­voll, da laut dem ADAC ein Mit­tel­klas­se­wa­gen bei einer durch­schnitt­li­chen Geschwin­dig­keit von 160 km/h rund zwei Drit­tel mehr Kraft­stoff ver­braucht als wenn es wenn es 100 km/h gefah­ren wäre. Da sich hohe Dreh­zah­len und Geschwin­dig­kei­ten auf der Auto­bahn jedoch nicht ganz ver­mei­den las­sen, fährst du auf der Auto­bahn am bes­ten zwi­schen 100 und 130 km/h, je nach Fahr­zeug und Getriebe. 

Fahr­wei­se optimieren

Neben dem Ver­zicht auf Höchst­ge­schwin­dig­kei­ten gibt es noch wei­te­re Aspek­te mit denen man sei­ne Fahr­wei­se opti­mie­ren kann. Dazu zählt unter ande­rem, dass man bei Fahr­zeu­gen mit Schalt­ge­trie­be recht­zei­tig die Gän­ge hoch­schal­tet. Ist bei einer bestimm­ten Geschwin­dig­keit der ein­ge­leg­te Gang höher, wird weni­ger Kraft­stoff ver­braucht, als wenn du in einem nied­ri­ge­ren Gang fährst. Die­se Fahr­wei­se wird auch als nie­der­tou­ri­ges Fah­ren bezeich­net. Wenn man nie­der­tou­rig fährt, kann man gleich­zei­tig Port­mo­nee und Motor scho­nen, denn so las­sen sich bis zu  30 Pro­zent Sprit spa­ren. Es emp­fiehlt sich, beson­ders beim Ben­zi­ner, Gas zu geben um Geschwin­dig­keit auf­zu­neh­men und sich dann bei 1500 bis 2500 Umdre­hun­gen pro Minu­te ein­zu­pen­deln, da bei die­sen Umdre­hun­gen in der Regel am wenigs­ten ver­braucht wird.   

Motor im Leer­lauf ausschalten

Läuft der Motor, ver­braucht er Kraft­stoff. Daher emp­fiehlt es sich, den Motor im Leer­lauf aus­zu­schal­ten, wenn die War­te­zeit ver­mut­lich län­ger als 20 Sekun­den dau­ern wird. Wenn dein Kfz nicht über eine Start-Stopp-Auto­ma­tik ver­fügt, kannst du trotz­dem den Motor aus­schal­ten, denn nach den Erkennt­nis­sen des ADAC ist die Belas­tung von Anlas­ser und Bat­te­rie bei war­mem Motor zu ver­nach­läs­si­gen.

Ladung Redu­zie­ren

Oft trans­por­tie­ren wir in unse­rem Auto eine Mei­ne Din­ge, sei­en es Geträn­ke­kis­ten, Dach­trä­ger oder Klein­kram. Es gilt jedoch zu beach­ten, dass jedes zusätz­li­che Gepäck­stück zusätz­li­ches Gewicht bedeu­tet. Mehr Gewicht führt unwei­ger­lich zu einem Mehr­ver­brauch, da ein höhe­rer Ener­gie­ein­satz erfor­der­lich ist, um die Mas­se auf die jewei­li­ge Geschwin­dig­keit zu beschleunigen.

Vor allem bei Dach­bo­xen oder Fahr­rad­trä­gern besteht das Pro­blem, dass die­se neben dem Gewicht auch noch den Luft­wi­der­stand erhö­hen und somit den Kraft­stoff­ver­brauch auf zwei­er­lei Arten beein­flus­sen. Gene­rell ist es sprit­spa­ren­der, Heck­trä­ger zu ver­wen­den als Trä­ger auf dem Dach.

Wenn du ener­gie­spa­rend fah­ren möch­test, soll­test du dein Auto immer mal wie­der auf unnö­ti­ge Ladung über­prü­fen und Dach­trä­ger oder ‑boxen nach dem Ver­wen­den direkt wie­der abmontieren.

Regel­mä­ßi­ge Wartung

Ein nicht zu ver­ach­ten­der Aspekt für ener­gie­spa­ren­des Fah­ren ist der der regel­mä­ßi­gen War­tung. Moder­ne Fahr­zeu­ge haben den Vor­teil, dass sie in der Regel den War­tungs­be­darf anzei­gen. Die­se Mel­dun­gen soll­te man kei­nes­falls außer Acht las­sen, da beson­ders regel­mä­ßi­ge Ölwech­sel oder das Wech­seln der Motor­luft­fil­ter wich­tig für nied­ri­ge Ver­brauchs­wer­te sind. Wenn dein Auto dir kei­ne War­tungs­mel­dun­gen anzeigt, lohnt es sich, wenn du dir die War­tungs­in­ter­val­le merkst.

Rich­ti­ger Luft­druck und Reifen

Den Luft­druck dei­ner Rei­fen regel­mä­ßig zu über­prü­fen und anzu­pas­sen ist wich­tig für ener­gie­spa­ren­des Fah­ren. Ist der Rei­fen­druck zu nied­rig, ent­steht ein höhe­rer Roll­wi­der­stand und dem­entspre­chend ein erhöh­ter Kraft­stoff­ver­brauch, da durch zu wenig Luft­druck der Rei­fen ver­formt und so zusätz­li­che Wär­me ent­steht. Wor­auf du beim Über­prü­fen des Rei­fen­drucks ach­ten musst, erfährst du hier.

Neben dem Luft­druck spielt auch die Wahl der Rei­fen eine Rol­le. Je nach Wet­ter, bzw. Jah­res­zeit soll­ten die Rei­fen gemäß der O bis O Regel gewech­selt wer­den, denn auch Pro­fil­be­schaf­fen­heit und Mate­ri­al beein­flus­sen den Roll­wi­der­stand. So soll­test du bei wär­me­ren Tem­pe­ra­tu­ren auf dei­ne Som­mer­rei­fen wech­seln, da die­se ein fla­che­res Pro­fil haben und in der Regel schma­ler sind. Das hat zur Fol­ge, dass sie nicht so stark auf der Stra­ße auf­lie­gen und daher einen gerin­ge­ren Roll­wi­der­stand haben.

Kurz­stre­cken vermeiden

Ist der Motor kalt, ver­braucht er am meis­ten Kraft­stoff. Hin­zu­kommt, dass stän­di­ges Kurz­stre­cken­fah­ren dem Fahr­zeug nicht gut tut. Denn: Bei Kurz­stre­cken kommt der Motor oft nicht auf Betriebs­tem­pe­ra­tur. Das wie­der­um wirkt sich bei­spiels­wei­se nega­tiv auf die Aus­puff­an­la­ge oder die Zünd­ker­zen aus. Bei Die­sel­fahr­zeu­gen, wel­che über einen Ruß­par­ti­kel­fil­ter ver­fü­gen, kommt noch hin­zu, dass die­ser im schlimms­ten Fall ver­stop­fen kann, da der Fil­ter nicht durch höhe­re Abgas­tem­pe­ra­tu­ren rege­ne­riert. Es bie­tet sich somit an, meh­re­re Kurz­stre­cken­fahr­ten zusam­men­zu­le­gen oder aber das Auto für kur­ze Distan­zen sehen zu las­sen. Damit schonst du gleich­zei­tig dein Auto und tust noch etwas für dei­ne Gesund­heit, wenn du zu Fuß gehst oder das Fahr­rad nimmst. Und sei­en wir ehr­lich: Inklu­si­ve Park­platz­su­che ist man fast genau so schnell.

Es braucht also gar nicht viel, um jeden Tag mit dem Auto Ener­gie zu spa­ren. Und gera­de in Zei­ten von hohen Kraft­stoff­prei­sen lohnt sich dies allemal.

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