Ach­tung, Lese­rat­ten! Die­se 10 Bücher gehö­ren in jede Bücherwand

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Bücher verändern die Welt. Aber nicht nur: Sie verändern auch uns. Deswegen ist die Auswahl dessen, was es sich zu lesen lohnt, so bedeutsam. Die von uns getroffene Auswahl wird geleitet von zwei Kriterien: Zum einen dem Versuch, die Welt, in der wir leben, besser zu verstehen. Und zum anderen der Einsicht, dass Verständnis und Wissen alleine nicht genügen, denn man muss auch danach handeln. Wie es schon Goethe in einem Brief einmal ausdrückte: „Übrigens ist mir alles verhasst, was mich bloß belehrt, ohne meine Tätigkeit zu vermehren oder unmittelbar zu beleben.“

 

1.    Imma­nu­el Kant – Was ist Aufklärung?

(Königs­berg 1783, heu­te in einem klei­nen Reclam-Heft von 80 Sei­ten erhältlich)

Die Auf­for­de­rung des Königs­ber­ger Phi­lo­so­phen, es zu wagen, sich sei­nes eige­nen Ver­stan­des zu bedie­nen, hat an Aktua­li­tät in keins­ter Wei­se ver­lo­ren, da die­se hohe Kunst immer noch von nur all­zu weni­gen beherrscht wird.

2.    Dale Car­ne­gie – Wie man Freun­de gewinnt: Die Kunst, beliebt und ein­fluss­reich zu werden

(Erst­ver­öf­fent­li­chung 1936; Frank­furt am Main 2011)

Wer im Leben Zie­le hat und es zu etwas brin­gen möch­te, soll­te die­sen wei­te­ren Klas­si­ker – wie den erst­ge­nann­ten – nicht nur ken­nen, son­dern ver­in­ner­licht haben. Die deut­sche Über­set­zung des Titels ver­hüllt, dass es in dem Buch eigent­lich dar­um geht, ein­fluss­reich zu sein; ein ent­schei­den­der Schritt zu jeder Kar­rie­re. Wer ganz groß hin­aus will und dar­an zwei­felt, dies in Deutsch­land zu errei­chen, liest das Buch daher am bes­ten auf Englisch.

3.    Bern­hard Roet­zel – Der Gen­tle­men: Hand­buch der klas­si­schen Herrenmode

(Köne­mann 1999)

Clau­dia Piras – Die Lady: Hand­buch der klas­si­schen Damen­mo­de, (Dumont 2002)

Wer etwas errei­chen will, darf nicht ver­ges­sen, dass sein Erschei­nungs­bild dazu pas­sen muss: Denn Klei­der machen Leu­te! Wem die­ses Wis­sen nicht seit den ers­ten Schrit­ten ins Leben ver­traut ist – und dies gilt heu­te nur noch für die aller­we­nigs­ten – soll­te sich die­ses Buch gönnen.

4.    Nico­lo Machia­vel­li – Der Fürst

(Flo­renz 1513. Erst­ver­öf­fent­li­chung 1513; Leip­zig 2011)

Eine klas­si­sche Anlei­tung für alle, die es zu Macht und Ein­fluss drängt. Aber Ach­tung! Es gibt Bücher, über die man bes­ser nicht ver­rät, dass man sie genau stu­diert hat. Die­ses gehört zwei­fel­los dazu.

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5.    Wil­liam Shake­speare – Macbeth

(Urauf­füh­rung 1611, Leip­zig 2001)

Eine War­nung, dass nicht jeder Zweck alle Mit­tel hei­ligt. Im Kampf um die Macht wer­den der alte König ermor­det, sei­ne Kin­der getö­tet und ein Schre­ckens­re­gi­ment errich­tet, das schließ­lich gestürzt wird: Ein Lehr­stück über den Preis der Macht.

 

6.    Fjo­dor M. Dos­to­jew­ski – Schuld und Sühne

(Erst­erschei­nung 1866)

The­ma und Moral ähneln Mac­beth, doch auf der Ebe­ne eines ein­fa­chen Stu­den­ten, der für sich das Expe­ri­ment unter­nimmt, ob er sich ähn­lich über Leben und Tod hin­weg­set­zen könn­te, wie Fürs­ten und Köni­ge es in ihrem Macht­stre­ben tun. Auch für Kri­mi-Freun­de immer eine Emp­feh­lung und für Tho­mas Mann gar „der größ­te Kri­mi­nal­ro­man aller Zeiten“.

 

7.    Karl Marx – Das kom­mu­nis­ti­sche Manifest

(Erst­ver­öf­fent­li­chung 1848. Ber­lin 2022)

zusam­men mit Charles Snow – Die zwei Kulturen

(Lon­don 1959)

Wer die trei­ben­den Kräf­te der Welt ver­ste­hen will, kommt auch heu­te nicht an Marx vor­bei. Marx´ Über­zeich­nun­gen wer­den von Charles Snow kor­ri­giert. Tipp an Ver­le­ger: eine Ver­öf­fent­li­chung bei­der Autoren in einem Band.

 

8.    Yuval Noah Hara­ri – 21 Lek­tio­nen für das 21. Jahrhundert

(Mün­chen 2018)

Der eigen­stän­dig den­ken­de His­to­ri­ker aus Isra­el behan­delt grund­le­gen­de gesell­schaft­li­che, ja phi­lo­so­phi­sche Fra­gen über Gott, Krieg, die Zukunft der Arbeits­welt, künst­li­che Intel­li­genz, Migra­ti­on uvm. in Hin­blick auf ihre heu­ti­ge Bedeutung.

 

9.    Ste­phen Haw­king – Kur­ze Ant­wor­ten auf gro­ße Fragen

(Stutt­gart 2018)

Wie könn­te die fer­ne Zukunft aus­se­hen? Mit die­ser Fra­ge befasst sich Ste­phen Haw­king auf wis­sen­schaft­li­cher Grund­la­ge in die­sem ver­ständ­lich und unter­halt­sam geschrie­be­nen Buch.

 

10.                Lou­is-Fer­di­nand Céli­ne – Rei­se ans Ende der Nacht

(aus dem Fran­zö­si­schen von Hin­rich Schmidt-Hen­kel, Rowohlt 2003) Mit die­sem Roman führ­te Céli­ne in furio­ser Wei­se einen neu­en Stil in die Lite­ra­tur ein: Die Spra­che und Sicht des ein­fa­chen Men­schen, der welt­ge­schicht­li­che Ereig­nis­se nicht erlebt, son­dern erlei­det. Der Ich-Erzäh­ler berich­tet illu­si­ons­los mit Iro­nie, Witz und Pes­si­mis­mus, wie er vol­ler Illu­sio­nen in das Schlacht­haus des Ers­ten Welt­krie­ges gerät, dar­aus ent­kommt und auf ver­schie­de­nen Erd­tei­len ver­sucht, sich eine Exis­tenz auf­zu­bau­en. Wäh­rend Trotz­ki bedau­er­te, dass Céli­ne nicht expli­zit zur Revo­lu­ti­on auf­rief, war es für Charles Bukow­ski schlicht „das bes­te Buch, das in den letz­ten 2000 Jah­ren geschrie­ben wur­de“. Wenn das nicht eine Emp­feh­lung ist!

-MCK-

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