Warum sollte man die Waschmaschine reinigen?
Wie jedes Gerät muss auch deine Waschmaschine regelmäßig gewartet werden, damit sie ihre Aufgabe erfüllen kann. Dazu gehört vor allem die Reinigung. Eine Mischung aus Schmutz, Waschmittelresten und Kalk bietet Bakterien einen guten Nährboden, der schlechte Gerüche abgibt.
Die Bakterien können z.B. an Filter und Gummi haften und sehr hartnäckig gegenüber Hitze und Chemikalien sein. Auch Pilze finden hier ihr Zuhause, vor allem wenn die Waschtemperaturen 40 Grad nicht übersteigen. In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Waschmaschine von dieser Last befreien kannst.
Wie oft solltest du deine Waschmaschine von innen reinigen?
Das hängt natürlich vor allem davon ab, wie oft du sie nutzt. Bei einer durchschnittlichen Nutzung ist alle 1–2 Monate sicher ein vernünftiger Wert. Je nach Verschmutzung oder Bakterienbelastung der Wäsche kann das aber auch öfter sinnvoll sein. Wenn bei Familien mit kleinen Kindern öfter noch mal etwas „in die Hose geht“, sollte sogar nach jeder Ladung mit derart verschmutzter Wäsche gereinigt werden. Dazu benötigst du keine harten Chemikalien oder einen Fachmann. Mit unseren Tipps, natürlichen Mitteln die jeder zu Hause hat und dem richtigen Know How, wird dein Waschhelfer im Handumdrehen wieder blitzblank!
Wie reinige ich meine Waschmaschine?
Tipp 1: Reinige die Trommel deiner Waschmaschine mit weißem Essig
Essig, besonders Weißweinessig, hat die Eigenschaft, durch seinen niedrigen pH-Wert zu desinfizieren und außerdem Gerüche zu beseitigen ohne selbst viel Geruch abzugeben. Darüber hinaus ist er ein natürliches Produkt, das umweltverträglich und ohne viel Energieaufwand herzustellen ist. Wir empfehlen: Nimm
- einen Viertelliter (250ml) Weißweinessig (ca. 1 Euro)
- zwei Tütchen Natron (100g) (ca. 50 Cent)
Gieße nun den Essig in Fach II deiner Waschmaschine und nimm den Kurzwaschgang bei mindestens 40 Grad (besser 60 Grad).
Nach dem Waschgang gibst du das Natron ebenfalls in Fach II und lässt einen weiteren Kurzwaschgang laufen. Dieses Mal genügen auch 30 Grad, wenn du Energie sparen möchtest. Das Natron neutralisiert nun auch noch eventuelle Säurereste des Essigs. Falls es nach dem zweiten Waschgang noch ein wenig nach Essig riecht, kannst du die Maschine offen noch etwas lüften lassen.
Jetzt sollte die Trommel deiner Waschmaschine wieder blitzsauber sein.
Tipp 2: Reinige das Gummi deiner Waschmaschine mit Zitronensaft
Vielleicht ist es das erste, was dir in Sachen Schmutz an deiner Waschmaschine aufgefallen ist: Verfärbungen des Gummis. Sie sind oft ein Zeichen dafür, dass Bakterien und/oder Pilze bereits in die Substanz eingedrungen sind. Dem kannst du vorbeugen, indem du es regelmäßig reinigst. Auch hier helfen dir Naturprodukte. Dazu nimmst du:
- den Saft einer Zitrone (drei Esslöffel)
- 5 Esslöffel Spiritus (zur Not tut es auch der billige Wodka oder Korn, den du mal zu einer Party mitgebracht bekommen hast)
- Eine kleine Tasse Wasser (wenn du Wodka benutzt, dann nur eine halbe Tasse)
Nun verrühre alles und reibe das Gummi mit der Mischung auf einem Tuch oder Schwamm kräftig ab. Dabei solltest du auch das Gummi umdrehen bzw. leicht abziehen, damit du an alle Stellen kommst.
Bei hartnäckigen Verschmutzungen kannst du auch noch etwas Zahnpasta in die Mischung geben. Wenn du ganz sicher gehen willst, kannst du zum Schluss noch ein Haushaltsdesinfektionsmittel aufsprühen. Falls du ein Gummipflegeprodukt für die Dichtungsgummis deines Autos besitzt, schadet es nicht, dieses auf das Waschmaschinengummi aufzutragen, damit es lange flexibel und funktionsfähig bleibt.
Tipp 3: Reinige den Filter deiner Waschmaschine mit einer Bürste
Dieser Tipp ist eigentlich der wichtigste, denn der Filter muss wirklich sehr regelmäßig gereinigt werden. Achtung: Lass zunächst deine Maschine alles an Wasser abpumpen, was sich noch im Innenraum befindet. Öffne jetzt das Fach (meist unten links oder unten rechts an der Maschine) und schraube die Filterkappe ab, bis sie sich vollständig gelöst hat. Nimm jetzt den Filter heraus und bürste ihn unter fließend warmem Wasser ab, bis sich alle Fusseln gelöst haben. Am besten nimmst du eine Haushaltsbürste, deren Borsten nicht zu hart sind. Falls der Filter sehr unangenehm riecht, kannst du ihn danach für einige Stunden in Essig einlegen (und den Essig anschließend noch zum Reinigen der Trommel verwenden). Ein sauberer Filter wird die Fusseln auf deiner Kleidung verhindern.
Tipp 4: Koche deine Maschine regelmäßig aus – unser Tipp für Faulpelze
Du liest und hörst es bestimmt auch überall – die Kochwäsche hat ausgedient (!) — weil die neueren Waschmittel ihre volle Waschkraft schon bei 20–30 Grad entfalten. Das spart pro Waschgang 50Cent bis einen Euro an Energiekosten und bringt dir ‑theoretisch- genau so gute Ergebnisse. Hingegen würden diese Waschmittel einen Teil ihrer Waschkraft bei über 40 Grad sogar verlieren.
Das ist soweit auch alles richtig und liegt daran, dass moderne Waschmittel stark auf Enzyme setzten. Diese aus der Natur abgeschauten Stoffe bestehen aus Eiweiß/Proteinverbindungen, die schon in lauwarmem Wasser aktiv sind. Werden sie jedoch zu heiß, verändern sie sich (man nennt das „denaturieren“) und büßen ihre Funktion ein. Genauso, wie das Protein im Eiklar undurchsichtig und fest wird, wenn du dir dein Frühstücks-Ei kochst. Also die Wäsche ab jetzt immer nur bei 30 Grad waschen? Besser nicht!
Was aber in diesem Zusammenhang häufig vergessen wird, ist die Tatsache, dass die Wäsche früher nicht nur wegen der Reinigung von Schmutz „gekocht“ (also bei 90 Grad oder mehr gewaschen) wurde, sondern vor allem auch, um sie zu desinfizieren. Nahezu alle Mikroorganismen werden bei 90 Grad zuverlässig getötet, so dass du in garantiert hygienische Kleidung schlüpfen kannst. Diese Sicherheit bringen dir übrigens nicht einmal Hygienespüler aus der Drogerie.
Die Kochwäsche desinfiziert aber nicht nur deine Kleidung, sondern natürlich auch das Innere der Maschine. Wenn du also eher seltener Tipp 1–3 befolgen wirst, weil du wenig Zeit oder Lust hast, dann empfehlen wir dir dringend, einige Male pro Jahr eine 90-Grad-Wäsche durchzuführen, um alle Bakterien und Pilze zu beseitigen. Nimm dazu am besten ein klassisches Vollwaschmittel.
Achtung: Nur wenig Kleidung eignet sich für diese Temperatur. Meistens sind es helle Leinen- und Baumwollstoffe, die gekocht werden dürfen. Schaue im Zweifel auf das Etikett.
Ab jetzt kann deine Kleidung also wieder sauber, hygienisch uns fusselfrei sein – und deine Waschmaschine wird es dir danken.