Tipps für weni­ger Heiz­kos­ten — Spa­ren im Winter!

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Dieser Winter wird teuer und kalt? Gasknappheit, maximale Energiekosten und die Unsicherheit, wie hoch die Nachzahlungen ausfallen wird. Solche Sorgen beschäftigen viele Menschen dieser Tage. Wir zeigen dir, wie du -ohne im Winter frieren zu müssen- effektiv an Heizkosten sparen kannst und dabei die Ressourcen schonst.

Die Hei­zung optimieren

Hier gibt es die meis­ten Möglichkeiten.

Zunächst soll­test du die Heiz­kör­per ent­lüf­ten. Luft im Sys­tem erkennst du meis­tens dar­an, dass der Heiz­kör­per rauscht, glu­ckert oder nur teil­wei­se warm wird.

Als nächs­tes schaue dir die Ther­mo­sta­te an. Mit intel­li­gen­ten Ther­mo­sta­ten lässt sich jeder Raum zu jeder Zeit so tem­pe­rie­ren, dass nie­mand friert und den­noch nur so viel geheizt wird, wie wirk­lich nötig ist. Mitt­ler­wei­le gibt es auch eine Aus­wahl an Ther­mo­sta­ten, die sich per Smart­phone-App steu­ern und pro­gram­mie­ren las­sen. Eine Über­sicht bie­tet dir zum Bei­spiel fol­gen­der Arti­kel: https://www.businessinsider.de/vergleich/heizkoerperthermostat

Ver­hin­de­re Stau­wär­me, indem du Möbel von den Heiz­kör­pern abrückst, so dass sich die Wär­me bes­ser im gesam­ten Raum ver­brei­ten kann. Das gilt eben­so für Vor­hän­ge. Auf die­se ver­mei­dest du auch einen zu hohen Able­se­wert, der dei­nen tat­säch­li­chen Ver­brauch übersteigt.

Stel­le dar­über hin­aus kei­ne Gegen­stän­de wie Blu­men­töp­fe, Bücher oder Deko­ar­ti­kel auf die Heiz­kör­per. Die heut­zu­ta­ge übli­chen Flach-/Kom­pakt­heiz­kör­per geben erwärm­te Luft nach oben ab. Wer­den die Schlit­ze ver­deckt, dann kann die­se Hei­zung weni­ger leisten.

Lau­fen Hei­zungs­roh­re durch unbe­heiz­te Räu­me? Schau nach, ob sie gedämmt sind. Falls nicht, bekommst du Rohr­iso­lie­rung güns­tig online oder im Baumarkt.

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 Abwär­me nicht verschenken

In fast jedem Haus­halt exis­tie­ren Gerä­te, die Wär­me pro­du­zie­ren. Zum Bei­spiel der Kühl- und/oder Gefrier­schrank, der auf der Rück­sei­te oder der Unter­sei­te eine Abwär­me­flä­che besitzt. Räu­me, in denen die­se Gerä­te ste­hen, musst du also weni­ger stark hei­zen. Das trifft auch auf Zim­mer zu, in denen lan­ge und häu­fig Com­pu­ter lau­fen, da auch die­se bei den Rechen­vor­gän­gen der Pro­zes­so­ren Wär­me erzeugen.

Beson­ders groß ist der Abwär­me-Effekt natür­lich in der Küche, wo Herd und Back­ofen ohne­hin schon rich­tig Hit­ze abge­ben. Vor dem Kochen oder Backen kannst du also getrost die Hei­zung abschal­ten. Wenn du einen Trock­ner besitzt, kannst du mit des­sen Abwär­me dei­ne Klei­dung im glei­chen Raum auf dem Wäsche­stän­der vor­trock­nen, so dass die­se hin­ter­her weni­ger Zeit und Ener­gie im Trock­ner benötigt.

 

Fens­ter, Türen und Böden

Eine Men­ge Wär­me geht in Haus­hal­ten durch Zug­luft ver­lo­ren, und zwar vor allem bei Fens­tern und Türen, die nicht zu 100% dicht sind. So kannst du schnell und ein­fach prü­fen, ob es an der Tür- oder Fens­ter­dich­tung zieht: Falls du an einer Stel­le einen Ver­dacht hast, dann hal­te ein frisch aus­ge­pus­te­tes Streich­holz in die Nähe der Dich­tung. Wenn der der Rauch weg­ge­so­gen wird, dann besteht Nach­bes­se­rungs­be­darf. Eine wei­te­re Mög­lich­keit ist eine Ker­zen­flam­me, die durch Zug­luft fla­ckern wird. Schaum­stoff-Kle­be­band zum Abdich­ten bekommst du güns­tig im Baumarkt.

Genau­so kannst du Tür­schar­nie­re und ‑spal­ten über­prü­fen. Eben­falls lohnt es sich, den Schlitz unter der Tür zu che­cken. Ist er zu groß, kann auch hier Wär­me ent­wei­chen. Das gilt vor allem für Haus­tü­ren und Ver­bin­dungs­tü­ren zu unge­heiz­ten Zim­mern. Im Bau­markt berät man dich zu güns­ti­gen Lösungen.

Auch die Fens­ter­flä­che selbst kann wär­me­durch­läs­sig sein. Schau dir das Fens­ter genau an: Besteht es aus weni­ger als 3 Schich­ten Glas, musst du davon aus­ge­hen, dass du Wär­me ver­schenkst. Nun las­sen sich Fens­ter nicht mal so eben wech­seln. Bei Fens­tern mit Roll­lä­den kannst du die Iso­la­ti­on aber ver­bes­sern, indem du sie sofort nach Ein­bruch der Dun­kel­heit herunterlässt.

Beim Lüf­ten soll­ten wäh­rend der Heiz­pe­ri­ode die Fens­ter nicht dau­er­haft gekippt sein. Stoß­lüf­ten ist ener­ge­tisch viel sinn­vol­ler, und zwar am bes­ten mit zwei offe­nen Fens­tern gleich­zei­tig (sog. Quer­lüf­ten). Aber wann ist Lüf­ten ange­bracht? Hier unser Tipp: Mit einem CO2-Mess­ge­rät (ab 20 Euro online) wird dir auto­ma­tisch gemel­det, sobald du fri­sche Luft benö­tigst. Falls du die­ses Geld nicht aus­ge­ben möch­test, kann es sinn­voll sein, fes­te Lüf­tungs­rou­ti­nen zu eta­blie­ren, z.B. wenn du von der Arbeit nach Hau­se kommst und vor dem Schlafen.

Bei kal­ten Fuß­bö­den kann ein Tep­pich (z.B. über den Flie­sen) Abhil­fe schaf­fen. Falls du ohne­hin Lami­nat neu ver­le­gen musst, dann ent­schei­de dich für die etwas dicke­re Dämmung.

 

Heiz­kör­per­ni­schen upgraden

Vor allem in Häu­sern, die vor 1990 gebaut wur­den, sind die Heiz­kör­per fast immer unter den Fens­tern in einer Nische ange­bracht. Folg­lich ist die Außen­wand an die­ser Stel­le dün­ner und iso­liert schlech­ter. Oft sind die­se Wän­de auch über­haupt nicht gedämmt. Die Wär­me der Hei­zung wird also zu einem gewis­sen Grad direkt nach außen gelei­tet(!) Dies erhöht dei­ne Rech­nung und erschwert es, die Raum­tem­pe­ra­tur auf einem ange­neh­men Niveau zu halten.

Mit Dämm­plat­ten, die häu­fig eine reflek­tie­ren­de Alu­mi­ni­um­ober­flä­che haben, kannst du das Ent­wei­chen der Wär­me ver­hin­dern. Wich­tig: Sprich mit dei­nem Ver­mie­ter, falls du selbst nicht Eigen­tü­mer des Hau­ses oder der Woh­nung bist. Pro Heiz­kör­per­ni­sche kannst du so, je nach Grö­ße, jähr­lich 10–30 Euro spa­ren, in kal­ten Win­tern sogar noch mehr. Ein­fa­che Dämm­ta­pe­ten oder Kaschie­run­gen gibt es online bereits ab 2,00 Euro pro Qua­drat­me­ter. Die Däm­mung kann sich also schon im ers­ten Jahr rech­nen. Infor­mie­re dich aber über die rich­ti­ge Anbringung.

 

Zur Wohl­fühl­tem­pe­ra­tur das Wohlfühllicht

 

Beschaf­fe dir ein Raum­ther­mo­me­ter (online ab 1,50 Euro) und stel­le über­haupt erst ein­mal fest, bei wel­chen Tem­pe­ra­tu­ren du dich in wel­chem Raum wohl fühlst. Jedes Grad weni­ger Raum­tem­pe­ra­tur spart 6% Heiz­kos­ten! So muss man Räu­me, in denen man sich mehr bewegt wie z.B. die Küche, weni­ger behei­zen als das Wohn­zim­mer. Auch sel­ten oder nur kurz­zei­tig genutz­te Räu­me wie das Gäs­te-WC kom­men mit einem Mini­mum an Heiz­leis­tung aus.

Als Aus­gangs­wert zum Ener­gie­spa­ren kön­nen dir fol­gen­de Tem­pe­ra­tu­ren dienen:

Bad: 22 Grad

Wohn­zim­mer: 20 Grad

Arbeits­zim­mer: 20 Grad

Küche: 18 Grad

(Gäste-)WC: 17 Grad

Flur: 17 Grad

Schlaf­zim­mer: 15 Grad

 

Laut einer Stu­die hat auch die Licht­far­be einen Ein­fluss auf die gefühl­te Tem­pe­ra­tur. Wei­ßes und bläu­li­ches Licht führt dem­nach dazu, dass mehr geheizt wird als bei gelb­li­chem bis oran­ge­nem Licht.

https://www.derstandard.at/story/1266279164072/lichtquellen-wie-man-sich-an-der-farbe-die-finger-waermt

Und sei­en wir mal ehr­lich: Gemüt­li­cher sind doch die war­men Licht­tö­ne. Falls du also die Mög­lich­keit hast, dann ver­wen­de war­me Farben.

 

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Hei­zen mit offe­ner Flamme

 

Hier gilt es ganz klar, ein Für-und-Wider abzu­wä­gen. Nicht jede Flam­me ist eine gute Idee.

 

Besitzt du einen rich­ti­gen offe­nen Kamin und kommst güns­tig oder kos­ten­los an Brenn­holz (regio­nal umschau­en kann sich loh­nen!), dann hast du bei sehr kal­ter Wit­te­rung eine gute Mög­lich­keit, die Hei­zung im Zim­mer kom­plett abzu­dre­hen. Als nach­wach­sen­der Roh­stoff ist Holz schließ­lich auch CO2-neu­tral.                                                                                            Ach­tung: Nicht nur Holz darf in den Kamin. Du kannst dei­nen Brenn­vor­rat ergän­zen, indem du die Scha­len von Nüs­sen, Maro­nen oder die Ker­ne von Kir­schen, Oli­ven und ande­rem Obst ver­wen­dest. Auch in der Natur wirst du fün­dig: In vie­len Wäl­dern ist das Sam­meln von Klaub­holz (her­un­ter­ge­fal­le­ne Äste etc.) erlaubt. Du kannst dich beim regio­na­len Forst­amt infor­mie­ren. Ein wei­te­rer ganz hei­ßer Tipp sind Tan­nen­zap­fen, Eicheln und Kas­ta­ni­en. Die soll­test du aber vor dem Ver­bren­nen mög­lichst trock­nen – z.B. in einem Sack neben dem Kamin.

 

Ein unech­ter Kamin oder ein Tisch­ka­min, der mit Ethanol/Spiritus betrie­ben wird, spen­det je nach Grö­ße rela­tiv viel Wär­me. Falls du also von dei­ner Ver­wandt­schaft regel­mä­ßig unge­nieß­ba­ren, hoch­pro­zen­ti­gen Selbst­ge­brann­ten bekommst, wäre das eine Möglichkeit 😉

Natür­lich kannst du zu einem gewis­sen Grad auch mit Ker­zen hei­zen. Von einem soge­nann­ten Teelichtofen/Blumentopfofen raten wir aber eher ab: Die­se Kon­struk­tio­nen ver­hin­dern ledig­lich, dass die Wär­me des Tee­lichts direkt nach oben steigt und sie sind ‑wenn über­haupt- nur in hohen Räu­men sinn­voll – falls du direkt meh­re­re bas­teln und auf­stel­len möch­test. Unterm Strich geben sie aber natür­lich maxi­mal nur so viel Wär­me ab, wie das Tee­licht auch ohne Ofen erzeugt.

Ach­tung: Beden­ke hier­bei aber unbe­dingt, dass Ker­zen nie schad­stoff­frei abbren­nen und, genau wie Etha­nol­ka­mi­ne, den Sau­er­stoff in der Luft zu CO2 umwan­deln. Fazit: Du musst öfter lüf­ten, und dabei geht wie­der eine Men­ge Wär­me verloren.

 

Elek­tro­hei­zun­gen

Je nach Strom­ta­rif kann das Hei­zen mit Elek­tro-Öfen, Heiz­lüf­tern, Infra­rot­strah­lern etc. sinn­voll sein – vor allem dann, wenn du dich nur kurz in einem Raum auf­hältst und er schnell warm wer­den soll. Dies musst du aber indi­vi­du­ell vergleichen.

 

 

Du siehst: Mit nur weni­gen Ver­än­de­run­gen kannst du eine Men­ge bewir­ken, dei­ner Umwelt und dei­nem Geld­beu­tel hel­fen. Jetzt kann der Win­ter kommen!