Tag­a­to­se – das wenig bekann­te Süßungs­mit­tel mit vie­len Vorteilen

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In Zeiten bewusster und gesunder Ernährung spielen Zuckeralternativen eine immer wichtigere Rolle. Haben sich die Süßungsmittel wie Stevia oder Birkenzucker schon weitgehend etabliert, sind manche Zuckeralternativen noch wesentlich unbekannter. Eine davon ist Tagatose. In diesem Artikel stellen wir dir das unbekannte Süßungsmittel und seine Vorteile näher vor.

Tag­a­to­se- was ist das eigentlich?

Tag­a­to­se ist ein soge­nann­tes Monosac­cha­rid, gehört also der Grup­pe der Ein­fach­zu­cker an. Es eig­net sich beson­ders gut als Süß­stoff, da es ver­gli­chen mit ande­ren Ein­fach­zu­ckern deut­lich weni­ger Kalo­rien besitzt und dabei gleich­zei­tig nahe­zu die Süß­kraft von Haus­halts­zu­cker hat.  Tag­a­to­se kommt nur in gerin­ger Men­ge in natür­li­chen Pro­duk­ten vor und wird kom­mer­zi­ell aus Lak­to­se gewon­nen. Nach dem Gewin­nungs­pro­zess ist Tag­a­to­se aber auch für lak­to­se­into­le­ran­te Men­schen geeig­net, da dann kei­ne Lak­to­se mehr ent­hal­ten ist. 

Im ame­ri­ka­ni­sche Markt wird Tag­a­to­se bereits in der Diet-Pep­si ein­ge­setzt. Im Haus­halt kann man Tag­a­to­se zum Süßen, Kochen und Backen ver­wen­den, da es dem Haus­halts­zu­cker recht ähnelt.

 

Wel­che Vor­tei­le hat Tagatose?

Ein Vor­teil von Tag­a­to­se liegt im Kalo­rien­ge­halt. Mit nur 1,5 kcal pro Gramm liegt er merk­lich unter dem vom Haus­halts­zu­cker, wel­cher 4 kcal pro Gramm hat. Dar­über­hin­aus soll die Resorp­ti­on der Zucker­al­ter­na­ti­ve, also die Auf­nah­me der Nah­rungs­stof­fe vom Blut oder der Lym­phe, sehr lang­sam sein, so dass sie den Blut­zu­cker­spie­gel kaum beein­flusst. Genau­er gesagt hat Tag­a­to­se einen glyk­ämischen Index von drei Pro­zent, was sehr nied­rig ist. Dem­zu­fol­ge eig­net sich Tag­a­to­se sehr gut als Alter­na­ti­ve für Dia­be­ti­ker.

Durch die bereits beschrie­be­ne Ähn­lich­keit mit her­kömm­li­chem Zucker eig­net sich Tag­a­to­se sehr gut, um ihn zu erset­zen. Im Ver­gleich zu die­sem hat Tag­a­to­se eine Süß­kraft von 92% und kommt somit sehr nah an die gewohn­te Süße heran.

Dar­über hin­aus führt Tag­a­to­se im Gegen­satz zum Haus­halts­zu­cker nicht zu Kari­es und ist somit deut­lich zahnfreundlicher.

Ein wei­te­rer ganz ent­schei­den­der Vor­teil liegt in der bereits ange­spro­che­nen Resorp­ti­on. Denn ein Teil der Tag­a­to­se wird nicht wie sonst üblich im Dünn­darm auf­ge­nom­men, son­dern erreicht den Dick­darm, wo die Darm­bak­te­ri­en die Tag­a­to­se fer­men­tie­ren kön­nen und somit die Pro­duk­ti­on von But­ry­rat und Milch­säu­re för­dern. Das wie­der­um trägt zu einer Ver­bes­se­rung des Ver­dau­ungs­sys­tems bei, so dass eini­ge Stu­di­en  Tag­a­to­se eine prä­bio­ti­sche Wir­kung nach­sa­gen. 

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Fazit

Da Tag­a­to­se noch rela­tiv unbe­kannt ist, fin­det sie sich bis dato kaum in Lebens­mit­teln und ist pri­mär im Inter­net käuf­lich. Auf­grund ihrer Eigen­schaf­ten ist sie jedoch vor allem für Dia­be­ti­ker sehr gut geeig­net. Da sie zudem vom Geschmack und der Kon­sis­tenz dem übli­chen Haus­halts­zu­cker ähnelt, kann man sie leicht als Ersatz ver­wen­den. Der deut­lich gerin­ge­re Kalo­rien­ge­halt in Kom­bi­na­ti­on mit der prä­bio­ti­schen Wir­kung für die Ver­dau­ung, macht Tag­a­to­se zu einer natür­li­chen Alter­na­ti­ve für all die­je­ni­gen, die sich bewusst ernäh­ren möchten.

Jedoch bringt Tag­a­to­se wie fast alle Süßungs­mit­tel auch einen Nach­teil mit sich. In höhe­ren Men­gen kann Tag­a­to­se abfüh­rend wir­ken, so dass auf Tag­a­to­se-ent­hal­ten­den Lebens­mit­tels ab einer Men­ge von 15 Gramm der Zusatz „kann bei über­mä­ßi­gem Ver­zehr abfüh­rend wir­ken“ vor­ge­schrie­ben ist. Dem­zu­fol­ge gilt bei Tag­a­to­se, wie auch bei her­kömm­li­chem Haus­halts­zu­cker, dass man den süßen Geschmack bes­ser in Maßen genie­ßen soll­te. Des Wei­te­ren soll­ten Men­schen mit einer her­edi­tä­ren Fruc­to­se­into­le­ranz lie­ber auf Tag­a­to­se ver­zich­ten, da es auf­grund der struk­tu­rel­len Ähn­lich­keit über die glei­chen Stoff­wech­sel­we­ge wie Fruc­to­se abge­baut wird und somit in die­sem beson­de­ren Fall nicht ver­wer­tet wer­den kann. Davon abge­se­hen ist Tag­a­to­se aber für die meis­ten Men­schen kom­plett unbe­denk­lich und in den übli­chen Men­gen gut verträglich.

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