Bundesfreiwilligendienst einfach erklärt
Der Bundesfreiwilligendienst bietet Menschen egal welchen Alters die Gelegenheit, sich zu engagieren und für das Gemeinwohl einzusetzen. Da die Einsatzbereiche für Absolventen hauptsächlich soziale Bereiche abdecken, ist der Bundesfreiwilligendienst gerade für junge Menschen ein großer persönlicher Gewinn. So lernst du auch dich selbst besser kennen und levelst nebenbei deine Social Skills.
Bufdi – Dauer und Vergütung
In der Regel dauert der Bundesfreiwilligendienst ein Jahr. Er kann allerdings auf bis zu sechs Monate verkürzt oder auf bis zu 24 Monate verlängert werden. Du arbeitest in Vollzeit und bekommst so schon einmal einen Vorgeschmack auf das spätere Berufsleben. Gleichzeitig bist du ein vollwertiges Teammitglied und sammelst so fleißig Erfahrungen – ganz anders als in manchen Praktika. Du erhältst eine Vergütung von max. 423 € monatlich. Der genaue Betrag hängt von der Einrichtung ab.
Voraussetzung für den Bundesfreiwilligendienst
Du hast frisch einen Schulabschluss erlangt, bist dir aber nicht sicher, welchen Beruf du erlernen möchtest? Oder du bist in deinem aktuellen Beruf unzufrieden und möchtest gerne anderen Menschen mit deiner bisherigen Lebenserfahrung helfen? Dann ist der Bundesfreiwilligendienst möglicherweise eine Idee für dich, denn als einziges Kriterium musst du die Vollzeitschulpflicht absolviert haben; es gibt also keine Altersgrenze.
Soziales Engagement – ein Gewinn für alle Beteiligten
Du bekommst durch den Bundesfreiwilligendienst die Möglichkeit, erste Erfragungen in der Berufswelt zu sammeln und deine sozialen Kompetenzen im Umgang mit anderem Menschen und Arbeitskollegen zu stärken. Diese Erfahrung wirst du im späteren Berufsleben immer wieder brauchen.
Da der Bundesfreiwilligendienst in der Regel ein Jahr dauert, empfiehlt sich der Bundesfreiwilligendienst vor allem bei noch unentschlossenen Berufseinsteigern, bevor du direkt eine Ausbildung oder ein Studium in diesem Bereich beginnst. Falls du merkst, dass der gewählte Beruf nicht deine Erwartungen erfüllt oder nicht deinen Stärken entspricht, kannst du dich danach immer noch für eine andere Berufssparte entscheiden.
Wo kannst du den Bundesfreiwilligendienst absolvieren?
In diesen Einrichtungen und Berufsfeldern kannst du eine Stelle im Bundesfreiwilligendienst antreten:
- Kindergarten und Kita
• Bildungsstätten (Grundschulen, Förderschulen, Hauptschulen)
• Kulturstätten (Theater, Museen)
• Jugendhilfe und Jugendarbeit
• Kirchengemeinden
• Flüchtlingshilfe
• Krankenhaus und Pflege
• Technik, Handwerk
Erfahrungen zu sammeln, schadet nie
Falls du bereits einen Studien- oder Ausbildungsplatz, aber vor Antritt noch ein bisschen Zeit hast, kannst du vorher einen Bundesfreiwilligendienst einlegen. Das macht sich natürlich auch gut im Lebenslauf, denn du hättest den Sommer über ja auch einfach faulenzen können, anstatt dich sozial zu engagieren.
Außerdem ist der Bundesfreiwilligendienst normalerweise die erste Gelegenheit, richtige Arbeitsluft zu schnuppern. Denn wenn du ein Studium anstrebst, wirst du erstmal den Löwenanteil deiner Zeit mit der Theorie verbringen, bevor du in die Praxis einsteigst. Und auch während der Ausbildung bist du nie eine so lange Zeit am Stück im Betrieb, da du zusätzlich die Berufsschule besuchst.
Und wer weiß, welche Kontakte du durch deinen Job knüpfst, die dir vielleicht später im (Berufs-)Leben helfen können? Es steht also außer Frage, dass du im Bundesfreiwilligendienst eine ganze Menge lernen wirst, noch bevor du deine Berufsausbildung in Angriff nimmst.
Für den absolvierten Bundesfreiwilligendienst bekommst du natürlich ein schriftliches Zeugnis über die erbrachte Leistung sowie Art und Dauer der Beschäftigung.
Bundesfreiwilligendienst oder freiwilliges soziales Jahr?
Die Frage, welchen beruflichen Weg man nach dem Beenden der Schulzeit einschlagen soll, ist oft nicht leicht, da es viele verschiedene Optionen gibt.
Abgesehen vom Bundesfreiwilligendienst kannst du auch ein freiwilliges soziales Jahr machen. Hier erklären wir kurz die Begriffe und Unterschiede, um dir deine Entscheidung zwischen dem Bundesfreiwilligendienst und dem FSJ etwas einfacher zu gestalten.
Bundesfreiwilligendienst:
• darf nach fünfjähriger Pause mehrmals durchgeführt werden
• es gibt keine Altersgrenze
• nur im Inland möglich
• für über 27-Jährige gibt es die Möglichkeit der Teilzeitarbeit, um das Familienleben zu vereinfachen
freiwilliges soziales Jahr:
• Arbeit im Ausland möglich
• darf nur einmal durchgeführt werden
• du musst unter 27 Jahre alt sein und deine Vollzeitschulpflicht absolviert haben
• es gibt Seminare zum Austausch mit anderen Teilnehmern
Das ist bei beiden Angeboten gleich:
• gleiches Gehalt
• nach dem Bundesfreiwilligendienst kann man ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren – und umgekehrt genauso
Bufdi und FSJ – so findest du die richtige Stelle
Leider gibt es keine einheitliche Website, die alle Stellen auflistet. Die Suchmaschine deiner Wahl findet sie aber alle, wenn du „Bundesfreiwilligendienst Stellen“, „FSJ Angebote“ oder ähnliche Begriffe eingibst.
Auf den meisten Seiten kannst du nicht nur nach Region, sondern auch nach Tätigkeitsbereich filtern und dir so z. B. nur alle Stellen im handwerklichen Bereich in Brandenburg anzeigen lassen. Manchmal findest du einzelne Stellen auch bei Jobbörsen wie Stepstone oder Indeed.
Und zum Schluss noch eine gute Nachricht: Viele freie Stellen für den Bufdi oder das FSJ werden kurzfristig besetzt, also ganz anders als Ausbildungsstellen. Auch das Eintrittsdatum liegt selten in ferner Zukunft, so dass du vielleicht morgen schon eine Stelle findest, die du im Juni antreten kannst.