Wann essen wir Frittiertes?
Freitagabend, keine Lust zum Kochen, außerdem ist Monatsanfang und dementsprechend noch genug Geld da:
„Eine 9er Chicken Nuggets!“
„Als Menü?“
„Ähm, ja…“
„Große Pommes?“
„Ja“
„Majo/Ketchup?“
„Äh, beides“
„Mit Cola?“
„…ja, Zero bitte“
So oder so ähnlich könnte die typische Bestellung in einem nahe gelegenen Drive-In einer FastFood-Kette ablaufen. Der Kunde bekommt vor allem eins: Viel Fett in der Mahlzeit. Kein Wunder, werden doch Pommes frites und Chicken Nuggets beide für mehrere Minuten schwimmend in der Fritteuse ausgebacken. Damit ist eine Mahlzeit in der Burgerkette sehr kalorienreich. Der Verzicht auf Zucker in Getränken dient hier allenfalls noch der Beruhigung des Gewissens.
Gerade Menschen mit niedrigerem Einkommen greifen häufiger zu FastFood und dementsprechend auch zu Frittiertem, weil die Menüs günstiger als in klassischen Restaurants sind. Dadurch steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit einer Gewichtszunahme.
Nun hat aber nicht jeder Mensch mit Übergewicht zu kämpfen und muss Fett scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Also in diesen Fällen alles kein Problem? Leider nicht.
Welche Schadstoffe entstehen beim Frittieren?
Wenn heißes Fett auf Kohlenhydrate trifft, entsteht Acrylamid, vor allem bei Fett-Temperaturen über 180 °C. Acrylamid wird im Körper zu Glycidamid aktiviert, und das ist krebserregend und erbgutschädigend. Ein Zusammenhang zwischen Acrylamid und Brustkrebs wurde schon klar erwiesen.
Auch jenseits der Krebsgefahr ist Frittiertes ungesund. Beim Erhitzen von vielen Fetten wandeln sich diese um, es bilden sich sog. Transfettsäuren. Vor jenen Stoffen kann eigentlich gar nicht genug gewarnt werden, da sie nicht nur den LDL-Cholesterinspiegel erhöhen, sondern auch das Herz-Kreislauf-System gefährden, indem sie Arteriosklerose auslösen, die u.a. zu Herzinfarkten führen kann. Seitdem in Dänemark der Gehalt an Transfetten in Lebensmitteln reduziert wurde, erkrankten weniger Menschen. Darüber hinaus begünstigen Transfettsäuren, die beim Frittieren entstehen, noch weitere Krankheiten oder lösen diese sogar aus. So werden entzündliche Prozesse gefördert, und es können sogar Demenz und Depressionen hervorgerufen werden. Auch weitere negative Effekte auf den Körper sind dokumentiert.
Welche Fette eignen sich zum Braten und Frittieren?
Wenn du dennoch nicht auf Braten oder Frittieren verzichten möchtest, egal ob in Topf, Pfanne oder Fritteuse, dann gilt diese Faustformel: Fette und Öle, die normalerweise als gesund gelten (und es in unerhitztem Zustand auch sind), weil sie viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten, sind nicht geeignet. Frittieren mit Rapsöl, mit Sonnenblumenöl und Olivenöl solltet du also vermeiden, falls diese kaltgepresst und nicht speziell behandelt wurden.
Stattdessen sind Kokosfett, Butterschmalz und spezielle Bratöle besser zum Erhitzen geeignet, da sie keine oder nur sehr wenige Transfettsäuren bilden. Die Bildung von Acrylamiden wird hierbei allerdings nicht beeinflusst.
Wir empfehlen dir deswegen Chips, die du ohne Frittieren einfach selbst herstellen kannst
Fazit: Wenn du ein Fan der Fritteuse bist, solltest du eher weniger auswärts essen, sondern darauf achten, dass du zu Hause die richtigen Fette verwendest und sie nicht über 180 °C erhitzt. Fett-Thermometer gibt es online ab 4 Euro.